1Im Sommer 2017 bereisen wir den Südwesten Islands, und ich freue mich auf viele tolle Fotosujets. Unsere Zelte schlagen wir in Hella und Borgarnes auf und unternehmen von dort aus Ausflüge. Im Bild der Hafen von Grindavík. Der Farbkontrast und die Linienführung haben mich begeistert.
2Der Fluss Ölfusá bei Selfoss.
3In Keldur besichtigen wir die berühmten Erdhäuser. Durch die Überdeckung mit Erde war das Klima im Inneren "relativ" ausgeglichen. Die Häuser sind heute nicht mehr bewohnt.
4Namenloser (?) Fluss zwischen Hella und Keldur. Schier endlos könnte ich Flusslandschaften und Brücken fotografieren, so viele Sujets locken von allen Seiten.
5Island ist auch bekannt für seine vielen Wasserfälle. Ihre Schönheit und Erhabenheit ist tatsächlich ein guter Grund, ihnen einen Besuch abzustatten. Wir beginnen mit dem Seljalandsfoss.
6Der Fluss Seljalandsá stürzt hier 66 m über die ehemalige Küstenlinie. Man kann sogar hinter dem Wasserfall durchgehen. Dies ist übrigens der einzige Regentag während unserer Reise - die Wettergötter sind uns einmal mehr gnädig gestimmt.
7Und weiter gehts zum Skógafoss. Wie auch beim Seljalandsfoss stammt sein Wasser vom Gletscher des Eyjafjallajökull. Unter diesem Gletscher schlummert ein Vulkan, der letztmals im Jahr 2010 ausgebrochen ist.
8Skógafoss, von einem etwas ungewohnteren Standpunkt aus gesehen.
9Ein weiteres Highlight ist der Besuch des Emstrur-Tals, an dessen unteren Ende sich Thorsmörk ("Thors Wald") befindet.
10Der Weg dahin ist nur geländetauglichen Fahrzeugen mit viel Bodenfreiheit vorbehalten, denn die "Piste" quert einige Flüsse wie die Krossá - ohne Brücken notabene - wo immer wieder Fahrzeuge das Zeitliche segnen. Wir fahren nicht selber, sondern nehmen dazu den Bus nach Húsadalur / Volcano huts.
11Eine Bachdurchquerung mit dem Bus sieht dann etwa so aus.
12Die Landschaft ist urtümlich. Man kann sich richtig vorstellen, wie hier das Land aus der Erde geboren wird.
13Emstrur-Tal.
14Thorsmörk ist ein beliebtes Ausflugs- und Wanderziel mit entsprechender Infrastruktur; die Unterkünfte sind am ehesten vergleichbar mit einem einfachen Gasthaus bzw. einer SAC-Hütte. Aber mit Busstopp vor der Türe.
15Das Kartenmaterial und die Beschilderung der Wanderwege sind im Vergleich zu Schweizer Verhältnissen sehr dürftig. Nichtsdestotrotz finden wir den Weg wieder retour zum Bus.
16Sonnenuntergang in Hella am Fluss Ytri-Rangá.
17Zu Island gehören auch die gleichnamigen Ponys, eine vielseitige und robuste Pferderasse.
18Die Vestmannaeyjar (Westmännerinseln) sind eine Inselgruppe, welche sich rund 10 km südlich der isländischen Küste befindet. Wie das ganze Land überhaupt sind auch sie vulkanischen Ursprungs. Davon zeugen auch die schwarzen Sandstrände.
19Von Landeyjahöfn fährt eine Fähre zu den Inseln; und wenn wir Richtung Landesinnere schauen, erblicken wir den Eyjafjallajökull.
20Nur auf den ersten Blick erscheint das Lava-Gestein öde.
21Die Reise geht weiter zum, oder besser auf den Golden Circle (isl. Gullni hringurinn): Die goldene Rundfahrt ist eine beliebte Reiseroute, welche unter anderem die grossartigen Naturphänomene Gullfoss, Geysir und Thingvellir verbindet. "Island at a glance" (auf einen Blick), sozusagen. Wir sind nun beim Gullfoss, dem goldenen Wasserfall und schauen Richtung Norden zum Gletscher Langjökull. Er ist mit einer Fläche von 953 km2 der drittgrösste Gletscher Islands und damit über zehnmal grösser als der Aletschgletscher in der Schweiz (82 km2).
22Gullfoss, der goldene Wasserfall zieht viele Menschen an, so auch uns, aber bei diesem majestätischen Anblick ist das auch kein Wunder. In zwei Stufen fällt das Wasser tosend in die Schlucht...
23Ich bin ergriffen vor diesem Anblick.
24Ganz in der Nähe ist das geothermal aktive Gebiet rund um den Strokkur Geysir.
25Rund alle 10 Minuten spritzt das heisse Wasser 20-30 m in die Höhe - auch das ein einmaliges Erlebnis.
26Den dritten Halt auf dem Golden Circle machen wir beim geschichtsträchtigen Ort Thingvellir, wo bereits um das Jahr 900 alljährliche Rats-Versammlungen stattfanden. Ich stelle mir die Bedeutung ähnlich zu unserem Rütli vor. Thingvellir liegt inmitten einer Grabenbruchzone, wo die amerikanische und die eurasische tektonische Platte auseinanderdriften und imposante Felsspalten und Risse hervorrufen.
27Den zweiten Teil unserer Reise verbringen wir in der Umgebung von Borgarnes, wo uns am Fluss Langá eine Abendstimmung wie aus dem Bilderbuch erwartet.
28Von Ólafsvík aus unternehmen wir eine Whale watching-Tour. Im Hintergrund zeigt sich der Snaefellsjökull. Mit 1446 m Höhe gilt er als einer der berühmtesten Berge Islands. In seinem Roman "Reise zum Mittelpunkt der Erde" legt Jules Verne den Eingang in die Unterwelt in den Krater des Snaefellsjökull. Er gilt auch als heiliger Berg und als starker Kraftort.
29Auf der Tour werden wir reich beschenkt mit wunderbaren Anblicken von Grindwalen (englisch: Pilotwhale). Rund 60 Tiere umrunden in kleinen Gruppen unser Schiff und es ist nicht mehr klar, wer nun wen beobachtet.
30Die Motoren sind ausgeschaltet und es herrscht eine andächtige Stille auf dem Boot.
31Würdevoll ziehen die Tiere ihre Bahnen um das Boot. Deutlich ist das Atmen der Tiere zu hören, wie sie Luft ausblasen und wieder einsaugen.
32Fast stundenlang geniessen wir einfach den Anblick und die Anwesenheit dieser grossen Tiere. Die Kommunikation findet ohne Worte statt. Ja, sie haben uns viel zu erzählen...
33Majestätisch zeigt sich auch der Himmel über dem Snaefellsjökull.
34Die Grindwal-Männchen werden bis zu 8 m lang, die Weibchen 6 m.
35Und jetzt schaut uns ein Tier sogar genau in die Augen...
36Die Aufnahmen mache ich übrigens fast durchwegs mit ISO 400, Blende 8 und kurzen Verschlusszeiten von bis zu 1/8000 Sekunden. Damit will ich Bewegungsunschärfe vermeiden. Die Einstellung eignet sich auch zum Verfolgen von schnell fliegenden Möwen...
37Auf der Rückfahrt zeigt sich in weiter Ferne noch eine weitere Spezies: Ein Zwergwal (auch Mink- oder Minkewal genannt).
38Selbst die Boots-Crew war begeistert von diesen Sichtungen und den absolut traumhaften Verhältnissen auf der Tour.
39Noch ein letzter Blick zum Snaefellsjökull...
40... und wir haben wieder festen Boden unter den Füssen. Dem Strand von Ólafsvík sagen wir nun Adieu...
41... und fahren entlang der Küste nach Osten Richtung Grundarfjördur. Der Kirkjufell ("Kirchberg") wurde von Gletschern zu seiner heutigen Form geschliffen.
42Vorbei geht es auf der Strasse 56 an riesigen Lavafeldern und rot schimmernden Vulkankegeln nach Borgarnes zurück.
43Das Ensku húsin (das englische Haus) am Fluss Langá ist das älteste Fischerhaus Islands und heute als Gästehaus bei Einheimischen wie Touristen sehr beliebt.
44Versprüht es nicht englischen Charme?
45Schliesslich besuchen wir auch die Hauptstadt Islands, Reykjavík. Über 60 % der rund 340'000 Einwohner Islands wohnen in der Hauptstadtregion. Mit nur 3.3 Einwohnern pro km2 ist das Land eines der am dünnsten besiedelten Länder Europas. Neben traditionellen Bauten finden sich auch moderne architektonische Perlen.
46So zum Beispiel die Hallgrímskirkja, welche nach 43-jähriger Bauzeit 1986 eingeweiht wurde. Die Struktur erinnert stark an Basaltsäulen.
47Auch moderne Hochhäuser gibt es,...
48... die aber im ganzen Stadtbild nie erdrückend wirken. Mir gefällt diese Stadt.
49Ganz in der Nähe von Keflavík, dem internationalen Flughafen Islands, besuchen wir noch die Klippen von Hafnaberg, wo auch Papageientaucher nisten sollen. Nachdem wir den Ort zu Beginn unserer Islandreise nicht gefunden haben, wagen wir nochmals einen Versuch, diesmal mit Erfolg. Vom Parkplatz geht es rund 45 Minuten über ein weites Lavafeld Richtung Meer. Grosse Steinmänner weisen den Weg.
50Die Küste ist wirklich wunderschön, aber Papageientaucher sehen wir keine.
51So sehen diese Vögel aus (aufgenommen in einem Zoo).
52Mit diesem Bild schliesse ich dankbar die Island-Impressionen ab.