1Der Schijenstock (3161 m) oberhalb der Bergseehütte bietet mit dem Südgrat eine lange und alpine Kletterei in schönstem Urner Granit. Die Schwierigkeiten sind moderat, aber die Überschreitung der insgesamt 9 (!) Türme mit mehrmaligem Abseilen zwischendurch erfordert zügiges Klettern und eine eingespielte Seilhandhabung. Im Bild die Bergseehütte SAC mit dem Bergseeschijen, der vielleicht bekannteste Kletterberg im Gebiet.
2In der aktuellen online-Karte von Swisstopo wird der Schijenstock neu Schinstock genannt. Der Einstieg befindet sich links auf dem Vorbau, welcher durch ein steiles Couloir erreicht wird.
3Ein neuer, verheissungsvoller Tag kündet sich an.
4Das Couloir, welches zum Einstieg führt. Ab der Bergseehütte ist mit 1 Stunde zu rechnen.
5Tolle Morgenstimmung über der Dammakette, mit dem Dammastock (3630 m) als höchstem Gipfel.
6Über weite Strecken ist die Kletterei einfach, im 2. und 3. Schwierigkeitsgrad. Wir sind zwei 2er-Seilschaften und klettern viel gemeinsam am "gestreckten" Seil (mit Seilverkürzung auf 20-30 m). So können immer 1-2 Zwischensicherungen gelegt werden (Zackenschlingen, Keile). Haken stecken nur wenige.
7Insgesamt sind 9 Türme zu überklettern, wobei von deren 5 abgeseilt werden muss; die Abseilstände sind vorhanden und machen einen zuverlässigen Eindruck. Ein paar Mal muss etwas abgeklettert werden.
8Tiefblick zum Bergsee und zum Göscheneralpsee.
9Je nach Tourenführer wird die reine Kletterzeit mit 5 - 6 h oder sogar mit 6 - 8 h angegeben. Dazu kommt 1 Stunde Zeitbedarf bis zum Einstieg - und der ganze Abstieg. Dieser benötigt je nach Verhältnissen nochmals ordentlich Zeit, weil das Couloir etwas nördlich von P 2889 steinschlägig ist und dort mehrere Male abgeseilt werden muss (es ist weniger ein müssen, als vielmehr ein dürfen).
10SAC-Tourenleiter Roger richtet die Abseilstelle ein.
11Es sind noch einige Seillängen bis zum Gipfel. Wer entdeckt die beiden Kletterer vor uns, wer das Gipfelkreuz?
12Soeben haben wir uns von diesem luftigen Zacken abgeseilt. Die fünf Abseilstellen am Grat sind nirgends länger als 25 m, ein 50 m Seil reicht also für die Kletterei aus.
13Die drei letzten Seillängen sind nochmals einfach, im 2.-3. Grad. Die Schlüsselstellen auf der ganzen Tour waren mehrere kurze 4er-Stellen. Wir sind den ganzen Grat mit den Kletterfinken geklettert.
14Etwa um 15.30 Uhr erreichen wir den Gipfel und geniessen die verspätete Mittagspause bei Sonnenschein. Für diese Tour ist es von Vorteil, wenn nach dem Mittag nicht schon Gewitter drohen. Der Abstieg führt via Ostgrat und -flanke (im Bild) hinunter zur Lücke und zum West-Couloir; Steinmännchen weisen den Weg. Wie schon gesagt, ist das Couloir sandig und steinschlägig. Früh in der Saison wäre es wohl mit Schnee gefüllt, was den Abstieg erleichtern würde.
15Blick zum Sustenhorn (3502 m).
16Um Viertel vor Acht sind wir zurück bei der Bergseehütte, dann geht es weiter zur Göscheneralp, die wir um 21.30 Uhr erreichen. Eine lange, aber tolle und alpine Klettertour ist damit beendet. Herzlichen Dank an Roger für die Tourenleitung!