1Seit Jahren schon studiere ich am Dammastock herum. Und am 18. Juli wird der Traum wahr: Wir befinden uns auf der Staumauer des Göscheneralpsees und machen uns auf den Weg zur Dammahütte.
2Der Blick geht über die Staumauer Richtung Bergsee-Hütte mit Schijenstock und Bergseeschijen.
3Kaum sind wir in der Hütte angelangt, zieht ein Gewitter vorbei und hinterlässt uns einen wunderschönen Regenbogen über der Dammahütte.
4Das Farbenspiel am Abendhimmel ist einmalig - da haben sich die Luftgeister wieder alle Mühe gegeben! Im Bild ist übrigens der Dammastock mit dem markanten Schneefeld, über welches wir morgen aufsteigen werden, um an die Ostrippe zu gelangen.
5Die Dammaütte ist auf 2439 m gelegen und gehört der SAC Sektion Pilatus. 1914 wurde sie an der Landesausstellung in Bern erbaut - aber das habe ich bereits an anderer Stelle schon geschrieben :-)
6Soselig, die Nacht war kurz (Tagwache um 3.20 Uhr) und bereits befinden wir uns hoch oben auf dem Dammagletscher.
7Kurz nach Sonnenaufgang erreichen wir das Firnfeld, welches ein feines Grätchen aufweist und gegen oben immer steiler wird (bis 45°). Den Einstieg in die Ostrippe versuchen wir zuerst unmittelbar links des Couloirs, was jedoch auch nach 30 Minuen knorzen nicht funktionierte. So querten wir halt doch in das Couloir, wo wir leicht 30 m hoch stiegen, dann nach links querten und einfach auf die Rippe gelangten. Vor diesem Couloir grauste's mich ein bisschen, aber es war gar nicht so steinschlägig, wie immer berichtet wird.
8Und das ist Andreas, der Erbarmen mit mir hatte und auf die Tour mitkam.
9Die Rippe selber bietet schöne, steile Kletterei im 3. Grad. Die Stände sind mit Bohrhaken (zum Abseilen) eingerichtet, Zwischensicherungen müssen aber selber gelegt werden; ein paar Friends und Schlingen tun gute Dienste.
10Der Fels ist im mittleren Teil der Rippe recht kompakt und es ist einfach schön, hier an diesem tollen Berg klettern zu können.
11Der Gipfel, 3630 m über Meer.
12Da wir keine grosse Lust auf das Abseilen über die Rippe haben, steigen wir via obere Triftlimi zur Trifthütte und weiter via Triftbrücke zur Triftbahn hinunter. Der Gletscher ist - abgesehen von gewaltigen Eisabbrüchen wie hier vom Undre Triftchessel aus gesehen - noch gut eingeschneit.
13Auch die Trifthütte (2520 m) ist ein wahres Schmuckstück in wilder und einsamer Umgebung.
14Triftsee mit der bekannten Hängebrücke (da brauchts aber gute Augen, um diese auf dem Foto auszumachen). Weil wir die letzte Bahn erreichen wollen, welche um 17 Uhr fährt, gibt's ab hier keine Fotos mehr.
15Nun ja, keine Regel ohne Ausnahme: Blick zurück zum Triftgletscher, der in der Sonne dahinschmilzt wie ein Glacé, auf welches ich jetzt grosse Lust hätte. Für eine 13-stündige Bergtour ist 1 Liter Marschtee halt nicht allzuviel. Glücklicherweise hat es unterwegs viele sprudelnde Bächlein, bei denen ich annehme, dass sie nicht durch Schafe verunreinigt wurden. Also Prost!